Grüne Erkundungstour in Roßleben

Wohin geht die Reise, wie soll Thüringens Zukunft aussehen? Material zur Beantwortung dieser Frage wollen die Thüringer Grünen jetzt im ländlichen Raum sammeln. Immerhin leben dort mindestens drei Viertel aller Thüringer.

Roßleben. Welche Potenziale gibt es in den ländlichen Regionen des Freistaats? Das erkunden die Landes-Grünen in den Grundzentren des Freistaats - also jenen Kleinstädten, die in ihrer Gegend schon als größeres Zentrum gelten. Nach Lauscha und Glashütte war am Montag Roßleben an der Reihe. Was nicht groß verwundert, immerhin kommt eine der beiden grünen Landes-Chefs aus dem Kyffhäuserkreis: Babett Pfefferlein hat bereits im Landtags-Wahlkampf auch den östlichen Kyffhäuserkreis bereist und bewegte sich damit am Montag nicht mehr auf ganz so unbekanntem Gelände.

Begleitet wurde sie von Grünen-Kreissprecher Jürgen Rauschenbach, dem im Gespräch mit Bürgermeister Rainer Heuchel (SPD) eines auffiel: "Wir haben hier eine gute, optimistische Stimmung vorgefunden, das hat man nicht überall." Einen positiven Eindruck nahm man auch vom Besuch bei der Gesellschaft zur Herstellung von Bodensubstraten (GHB) mit. Die Firma sei ein schönes Beispiel dafür, wie Unternehmen mit eigenem Engagement für den ganzen Ort etwas bewegen können, hieß es. So bemühe sich die GHB um einen Gleisanschluss zur Unstrutbahn und die Wiederbelebung der Strecke.

"Da gibt es woanders ganz andere Einstellungen. Unternehmen, die nur fordern und sich beklagen, dass die Politik nichts tut", sagte Sebastian Heuchel, zurzeit Referent in der Landesgeschäftsstelle der Grünen und zufällig auch Neffe des Roßlebener Bürgermeisters. Wie es um die weitere Zukunft der Haldenabdeckung steht, habe man aber nicht erfahren, sagten Pfefferlein und Rauschenbach. Im Mehrgenerationenhaus in Roßleben schließlich beendeten die Grünen ihre Erkundungstour in Roßleben. "Ein Anlaufpunkt für mehrere Generationen unter einem Dach, man hilft sich gegenseitig - also, ich sehe in den Mehrgenerationenhäusern die Zukunft", meinte Babett Pfefferlein.

Zurzeit allerdings kann die Einrichtung immer nur kurzfristig nach vorn planen, denn sie hängt finanziell am Tropf eines Modellprojekts beim Bund. In diesem Jahr begann die zweite Förderperiode, die bis 2014 reicht. Was danach wird? Weiß heute kein Mensch. Jürgen Rauschenbach meinte, dass man auch eine Sozialplanung für den ländlichen Raum brauche. Einen eigenen Club für vier, fünf Jugendliche - das werden sich viele kleine Orte nicht mehr lange leisten können. Umso wichtiger sei es dann, ein Netz von funktionierenden Zentren zu haben. Als Nächstes wollen sich die Grünen im Januar in Bad Frankenhausen umschauen.

Grit Pommer / 11.12.12 / TA



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